Scheiß auf den Nudeltopf, scha lala lala…

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Scheiß auf den Nudeltopf, scha lala lala…

Erzgebirge Aue vs. TSV 1860 (0:3) am 21.12.2024, Text: Don Promillo, Bilder: Martin & Sandra

Jaja, Aue und sein Nudeltopf. Was gab es nicht im Vorfeld alles für Berichte und Gerüchte um dieses ekelhafte Wurschtgulasch mit Ketchupgeschmack und viel zu weich gekochten Nudeln. Für uns vier Hauptstadtlöwen Sandra, Christoph, Martin und „Don Promillo“ ist das jedenfalls nix, wollten wir uns doch nicht im Vorfeld des Spiels bereits übergeben. Dafür wäre sicher danach und auch währenddessen genug Zeit…

Der Elefant aus Zickzackhausen und sei oide Zimmerfrau

So eine Fahrt ins Erzgebirge ist kein Zuckerschlecken, die geografische Nähe täuscht. Daher ist es unabdingbar, die Fahrt- und vor allem Umsteigezeiten sinnvoll zu füllen. Keine Ahnung wie wir auf das Thema kamen, aber wir landeten irgendwann bei Auszählreimen aus der Grundschulzeit, daher seien an dieser Stelle zwei Exemplare veröffentlicht. Man weiß ja nie, wann man sie mal brauchen kann…

Ein Elefant aus Zickzackhausen, lässt einen Schoaß durchs Telefon brausen, meldet sich die USA, Herrgottsack wer stinkt denn da?

Unser oide Zimmerfrau, jesses na is des a Sau, gestern hat’s in d’Hosn gschiss‘n, wievui Löcher hat’s zerrissen?

Im Erzgebirge

Normalerweise gibt es ja auf Auswärtsfahrten gerne mal ein Gschiss mit der Bahn. Hey, diesmal alles wunderbar und saupünktlich. War auch nötig, weil unsere Anschlusszüge mitunter recht sportlich getaktet waren. Während Sandra, Christoph und ich den ICE nach Leipzig stürmten, gönnte sich Martin die gemütliche Bummelzugvariante über Chemnitz und meisterte auch einen Zugausfall löwenstark, so dass wir alle nahezu zeitlich am lilaweißen Rechteck aus Beton und Blech namens Erzgebirgsstadion aufschlugen.

Securitycheck ohne Anfassen unserer Genitalien und drin waren wir – ohne auch nur ansatzweise zu ahnen, wie voll es wirklich werden würde. Nachdem wir Eva und Peter aus München aufgegabelt hatten, Banner und Aufkleber befestigt waren, teilte man sich die Getränkearbeit. Martin und ich sollten die erste Runde Bier besorgen und in den Block befördern… Ein aussichtloses Unterfangen. Etwa in Reihe 10 (von unten gesehen) blieben wir hoffnungslos stecken – keiner kam mehr rauf und keiner mehr runter. So verteilten wir das überschüssige Nass an unsere unmittelbaren Nachbarn, die uns herzlich aufnahmen. Nach der Schweigeminute für die Opfer von Magdeburg ging es los.

Wir gaben bis zur Halbzeit alles, um unser Team nach vorne zu peitschen. Zur Halbzeit ein gerechtes 1-1, brutal gute Stimmung, Choreo, Pyro und Rauch – das volle Programm. Alles in einer abartigen Enge, so dass man dauernd das Gefühl hatte, dass einem jeden Moment die eigenen Innereien aus dem Kreuz gepresst werden. Auch das Bier floss eher über als in die Fans hinein – tja, mal was Neues. Bitte Aue, denkt mal drüber nach, vielleicht den schmalen Blockstreifen rechts daneben auch zu öffnen. Was, wenn mal was passiert?

Die zweite Halbzeit nahmen die Löwen das Heft in die Hand und drückten die Räuchermanschgerl in Violett ordentlich hinten rein – die Führung lag permanent in der Luft. Auch im Support geriet die Erzbrigade in die Defensive. Das lag unter anderem an Max, ein 12-jähriger Junge, der jeden Gesang kannte und genauso fehlerfrei wie leidenschaftlich rausschrie. Ein zukünftiger Capo? Wir werden sehen. Mach‘s gut, Max, bist echt ein Guter.

Doch leider kam‘s wie es kommen musste: 88. Minute, Elfer für die andern. Hiller hält, der Rest schaut zu und Judas Cello Bär kriegt die Kugel doch noch rein und stellt auf 2-1. Das 3-1 hab ich gar nicht mehr so mitbekommen. Scheiß auf Bär, scheiß auf Aue, scheiß auf den Nudeltopf! Wir waren besser, ätsch.

Heimfahrt

Noch kräftig die Löwenmannschaft für eine, wie ich finde, gute Leistung abgefeiert, Shuttlebus zum Bahnhof und ab nach Zwickau. Dort noch ein versöhnliches Erlebnis mit netten älteren Damen gehabt, die sich den dortigen Weihnachtsmarkt und mit Sicherheit viel zu viel Glühwein gegeben haben. Ja, es gibt auch echt richtig nette Menschen in Sachsen. Wie anderswo halt und so kam es, dass am Ende doch irgendwie alles gut war.

Frohe Weihnachten und guten Rutsch allen Löwenfans!

Don Promillo (im Namen aller Hauptstadtlöwen)

PS: Nächstes Jahr greifen wir richtig an, eilen von Sieg zu Sieg, steigen auf und marschieren durch! Da Brasilianer kann sich schon mal warm laufen.

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