Mit einem weiß-blauen Auge davongekommen

Hansa Rostock vs. TSV 1860 München (0:1), 25.04.2025

Text: Sandra Cremer, Bilder & Videos: Sandra Cremer, Christian Eulitz, Constantin Scharf, Michael Klatt, Morris Strunk

Ausnahmsweise ging es für uns Hauptstadtlöwen gestern mit dem 9-Sitzer nach Rostock. Obwohl wider Erwarten alle pünktlich bei der Autovermietung eingetroffen waren, verzögerte sich unsere Abfahrt. Merke: Der gute alte rosa Lappen wird heute verschmäht. Nur Karte ist Wahres!

Nachdem wir das Problem endlich gelöst hatten, standen wir vor dem – oder besser gesagt im – nächsten: Stau. Als sich dieser endlich aufgelöst hatte, konnten wir wieder wertvolle Minuten reinfahren. Bis uns eine unaufschiebbare Pinkelpause wieder einige davon kostete. Doch dann: Hurra, Parkplatz am Bahnhof und sogar noch ein Shuttlebus! So gelang uns eine Punktlandung, die vor allem unseren bereits kartenlos vor dem Ostseestadion wartenden Morris gefreut haben dürfte.

Nach einem Bierholstopp ging es rauf in den Gästeblock, wo wir von einem der Unsrigen einen Aufgang weitergeschickt wurden, da es drinnen angeblich zu voll war (Schwachsinn). Wir arbeiteten uns Station für Station weiter vor, bis wir endlich bei Eva und Peter angelangt waren. Vor lauter Wiedersehensfreude und Anpfiffpanik-Restadrenalin habe ich vom Spiel nicht viel mitbekommen. Aber seien wir mal ehrlich: So viel Gutes gab es von unseren Löwen gestern auch nicht zu sehen. Sei’s drum. Der kleine Dämpfer bewahrt uns immerhin vor Zweitliga-Größenwahn.

Was war nur los? Es spielte sich eindeutig zu viel in unserer Hälfte ab. Zu viel Ballbesitz für Rostock und obendrein in der 36. Minute die zehnte Gelbe für unseren Thore. Ärgerlich und unnötig. Ähnlich unbefriedigend ging es weiter. Dass es zur Halbzeitpause immer noch zu null stand, war eigentlich ein Wunder.

In der 48. Minute war es schließlich so weit: Ruschke schoss das zum Mehr-Glück-als Verstand einzige Tor für Rostock. Das konnte den Support der wegen Freitagsspiel nicht ganz so zahlreich angereisten Löwen aber nicht schmälern. Unsere Jungs waren die letzten Spiele so großartig, dass sie sich auch mal einen Durchhänger erlauben durften.

Glöckners Dreifachwechsel in der 65./66. Minute riss auch nichts mehr raus. Es folgten zwei weitere Gelbe für Lucoqui und Abiama. In der 81. Minute konnten Hillers Fingerspitzen noch Schlimmeres verhindern. Auch wenn ich mich zu diesem Zeitpunkt schon längst mit dem Punkteverlust abgefunden hatte: Ein Gegentor schmerzt einfach weniger als zwei. Für die letzten paar Minuten durfte sich unser Jungspund Gevorgyan zum zweiten Mal auf dem Spielfeld vergnügen. Kurz vor Abpfiff sah Thore nach einem schlecht platzierten Ellenbogen Gelb-Rot und wird uns nächsten Samstag gegen Essen somit fehlen. Tja und das war’s auch schon.

Also zurück mit dem Shuttle zum Bahnhof und dort in den 9-Sitzer. Unseren Consti hatten wir mit dem Löwen Erik samt Rad ausgetauscht, dem der Rückweg nach Berlin dann doch zu kalt war. Nur zu kalt, nicht etwa zu weit. Der Wahnsinnige war doch tatsächlich mit dem Rad zum Spiel gefahren. Also schlappe 240 km. Respekt! Vielleicht sieht man sich ja mal wieder auf einem Spiel. Uns würde es freuen!

Was ich an dieser Stelle noch tadelnd bemerken möchte: Wenn einem im eigenen Stadion schon die Klos zerstört wurden, sollte man das nicht anderswo nachmachen. Eine Scheißaktion im wahrsten Sinne des Wortes. Und Groundhopper aufgrund fehlender Fanutensilien schwach anzureden, ist einfach nur daneben. Ebenso, andere Fans nicht zur richtigen Tür reinzulassen und somit auf unnötige Umwege zu schicken. Der reinste Kindergarten.

Dafür ganz großartig: Der Support von unerwarteter Seite und dass unsere Löwenfans noch lange nach dem Spiel geblieben sind. Super Stimmung!

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