Wieder mal besser als gedacht

Spielbericht 15. Fresdorfer Bolzplatzturnier, 1. Mai 2025, Text & Bild: Don Promillo

Am 1. Mai geht man als Berliner ja eher Steine werfen. Nicht so die tapferen Recken der 1. Fußballmannschaft der Hauptstadtlöwen. Sie fuhren ins Berliner Umland nach Fresdorf bei Michendorf, um am 15. Fresdorfer Bolzplatzcup (übrigens ein Riesenteil, ähnlich dem Stanleycup der NHL) teilzunehmen und somit die Saison offiziell zu eröffnen.

2 Tage zuvor versammelte man sich bereits am Truseplatz zum Trainingslager – mit eher mäßigem Gekicke. Die dadurch stark gesunkenen Erwartungen spülte man anschließend mit 3-4 Halben hinunter.

Am Turniertag reiste man also nach Fresdorf, wo man erst einmal das mittig im Dorf liegende Spielfeld in Augenschein nahm. Sandplatz, oh mei o mei. Des wird doch nie was…

Als die ersten anderen Teams daherkamen, sah man sich in dieser Meinung eher noch bestärkt. Viele junge Hüpfer, voll im Saft und sicherlich ligamäßig noch aktiv. Schau mer erstmal, wie es läuft.

Im ersten von 6 Spielen ging es gegen Heimmannschaft aus Fresdorf, ein ähnlicher Haufen wie wir, mit dem einen oder anderen leicht ergrauten Manne drin. Die zahlreichen Zuschauer peitschten ihr Team massiv an – jedoch vergebens. Die Löwen siegten verdient mit 2-1, wenngleich auch etwas glücklich.

In Spiel 2 sollte sich dieses Glück jedoch nicht einstellen. Gegener waren die SG Michendorf mit gefühlt 20 Mann, alle Anfang 20 und topfit. Aber der TSV hielt nach völlig verpatztem Auftakt (vom Anstoß weg fiel sofort das 0-1) gut dagegen. Anschließend Chancenwucher auf beiden Seiten, ein harter Fight. So soll es sein. Am Ende hieß 0-3, gefühlt ein Tor zu hoch, aber was solls. Geht weiter.

Spiel 3 gegen Kommando Suff, die bislang nur verloren hatten. Einfache Sache möchte man meinen. Aber weit gefehlt. Es entwickelte sich ein ähnlich hart umkämpftes Spiel, und wieder glücklos im Abschluss. 0-1 der Endstand. Wie konnte das sein? Man beschloss dann, sich auf die Grundtugenden zurückzukehren und wilde Angriffe zu vermeiden, sicher stehen, cool bleiben.

Das sollte sich in Spiel 4 gegen die United Dorfis auszahlen. Die Löwen dominierten nach Belieben und auch das Glück im Abschluss war wieder da. 7-2 fegte man die Dorfis vom Platz. Der höchste Sieg des Tages, was auch wichtig fürs Torverhältnis war. Von der Moral gar nicht zu reden.

Nach 3 Spielen Pause standen die letzten Partien an. Bislang wurden 6 Punkte gesammelt, Torverhältnis 9-5. Aber nun sollte nochmals gepunktet werden, wollte man sich Chancen aufs Halbfinale wahren.

Spiel 5 gegen die „Gang“. Der Name war ein Stück weit Programm, außerdem war die Gang der amtierende Titelträger und hatte bislang alles gewonnen. Entsprechend siegessicher waren sie. Rechneten aber nicht mit dem Trotz und dem Kampfeswillen der Löwen. Schnell gingen wir in Führung und hielten den mageren Vorprung bis zur letzten Minute. Aber wie es nun mal bei den Löwen so ist: ein Gegentor kriegen wir meistens dann doch. So auch hier. Endstand 1-1, aber hey, Punkt geholt gegen den Titelverteidiger. Da ist noch was drin.

Spiel 6 dann gegen den Potsdamer SC, die ebenfalls in blau spielten. Als zweitgenanntes Team mussten sie sich die Leiberl anziehen. Der Sieger würde definitiv ins Halbfinale einziehen. Also pressten wir uns nochmals eine gute Leistung aus dem Kreuz, leider sollte es wieder nicht zum Sieg reichen. 1-1 am Ende, aber Platz 4 in der Vorrunde ergattert und den Potsdamer SC auf Abstand gehalten. Das Halbfinale war erreicht, gemeinsam mit der SG Michendorf, der Gang und dem Kommando Suff.

Halbfinale 1 mussten gleich die Löwen ran, gegen die Gang. Es folgte ein ähnlich hartes Spiel, mit Chancen auf beiden Seiten. Die besseren allerdings beim TSV, da das Spiel gegen den Ball enorm gut und energisch war. Man wollte halt ins Finale. Leider fiel irgendwann ein saublödes Kacktor, das die Löwen leider nicht mehr egalisieren konnten. Am Ende legte einer der Gang noch ein hässliches Foul nach, was zu einer Rippenprellung führte. Wir blieben aber cool, was uns als gute Verlierer jede Meng Sympathien einbrachte, was auch während des Spiels schon von den Zuschauern zu vernehmen war.

Ins Finale zog somit die Gang und anschließend auch die SG Michendorf ein. Letztere sicherte sich dann souverän den Turniersieg.

Zuvor kam es aber noch zum Spiel um Platz 3 gegen die Suffis. Der TSV legte los wie die Feuerwehr und ging schnell 2-0 in Führung. Leider kamen die Suffis nochmal heran und konnten am Ende sogar ausgleichen. Schlusspfiff, Elfmeterschießen, 5 gegen 5. Die Löwen begannen mit der Ballerei und knallten den ersten gleich mal an den Pfosten. War das Pech zurück? Mitnichten, auch die Suffis vergaben. Der 2. Schuss saß dann aber und so ging man zunächst in Führung. Leider sollte es am Ende wieder unentschieden stehen. Spannung ohne Ende, das Publikum raste. Es folgte Runde 2, immer 1 gegen 1. Das berühmte Zittern. Am Ende hieß es aber Vorteil Sechzig und somit Platz 3. Nicht schlecht so aus dem Stehgreif, wenn man bedenkt, dass man nicht mal in Bestbesetzung antreten konnte, da 3 wichtige Spieler fehlten und man dementsprechend auch nicht soviel durchwechseln konnte.

Fazit: Verdienter Dritter, viel Sympathien gewonnen, wir kommen wieder.

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