Oh, Happy Day!

TSV 1860 München vs. VfL Osnabrück (3:1) am 9.8.25

Das hat man jetzt davon, wenn man erst so spät seinen Spielbericht schreibt. Jeder hat schon seinen Löwensenf dazu abgegeben. Aber wie mein ganz persönlicher Samstag war, weiß ja sonst niemand. Zum Glück.

Erstes Heimspiel in der Saison. Die Vorfreude war natürlich riesengroß. Aber auch die Erwartungshaltung. Und da muss man sehr aufpassen. Denn die wäre nicht zum ersten Mal bitter enttäuscht worden. Allerdings sollte es vorgestern gegen den VfL Osnabrück ganz anders kommen.

Doch starten wir bei den Spielvorbereitungen: Bereits um zwanzig vor elf traf ich im schicken neuen Ausweichtrikot am Candidplatz ein. Ein bisschen fürchtete ich böse Blicke, weil man ja kein Merchandise kaufen soll – wie auch noch einmal explizit im frisch erstandenen Brunnenmiller nachzulesen war. Die Sorge sollte sich aber als unbegründet erweisen. Zumal am Candid im Vergleich zu sonst gar nicht so viel los war.

Wahrscheinlich hätten Eva, Peter, Andrea, Harti und ich uns lieber im Bamboleo zum Anstich durch unseren neuen Präsi einfinden sollen. Aber mei, so konnte man noch die Aufklebersammlung aufstocken.

Danach zogen wir in Richtung Stadion, wo wir aber arg früh ankamen. Also noch einmal runter zum neuen Löwenwald, wie wir den Ex-Wiener- und Ex-Balkanwald kurzerhand getauft haben. Im Stand davor gab es ein sensationell günstiges Bier, mit dem man auch noch unser NLZ unterstützen konnte. Saufen für einen guten Zweck – was gibt es Besseres?

Nach dem ein oder anderen Gespräch – auch mit ein paar netten Gästefans – ging es retour zum Stadion, damit es am Stammplatz nicht zu eng wird. Dass es sauheiß war, muss ich glaube ich nicht weiter ausführen. Hat ja jeder gemerkt. Aber ich hoffe, es hatten nicht alle solche Betonfüße wie ich.

Wir hatten noch reichlich Zeit, um uns mit den üblichen Platznachbarn auszutauschen und ein weiteres Bierchen zu schlürfen. Außerdem konnte ich noch ein blaues Fähnchen ergattern, so dass ich später Teil der superschönen Choreo sein durfte. Wenn man selbst mitwedelt, sieht man ja leider nichts davon. Trotzdem ist dabei sein ergreifender, als sich das Ganze im Fernsehen anzuschauen.

Wobei die Übertragung auch ihre Vorteile hat. Denn ich stelle immer wieder fest, dass ich fürs Stadion einfach zu blind bin. Aber um die Stimmung zu erleben, muss man ja zum Glück nichts sehen. Und die war in Anbetracht des (wie mir gesagt wurde) großartigen Spiels hervorragend. Dass unser Heimkehrer Kevin Volland in der 10. Minute das (nicht ganz koschere) erste Tor für uns machte, ließ die Kurve und auch die Stehhalle mächtig beben.

Man durfte schon die ersten Bierduschen genießen, was in Anbetracht der Temperaturen gar nicht so unangenehm war. Sigurd Haugen kam in der 38. Minute zwar nicht zum Zug, aber in der 41. Minute gab es dann noch eins obendrauf vom zweiten Heimkehrer Florian Niederlechner. Wieder viel Jubel und Dusche vor der Halbzeitpause.

Entleeren, auffüllen und weiter geht‘s! In der 52. Minute durfte Sigurd doch noch eine Kugel versenken. Einen kleinen Dämpfer in Form eines Gegentores durch Patrick Kammerbauer gab es in der 75. Minute.

Was zwischen den Toren so alles passierte, möge der interessierte Löwe bitte in den offiziellen Kanälen nachlesen. Die sehen das Geschehen alle besser und können auch qualifizierte Kommentare dazu abgeben.

Zurück zum Dämpfer: Ja, den gab es, aber eins war ganz anders als sonst: Wir bibberten nicht bis zur letzten Sekunde, sondern wussten, dass wir den wohlverdienten Heimsieg in der Tasche hatten. So blieb es beim 3:1 und die Mannschaft durfte sich nach Spielende ihre Ovationen abholen.

Es fiel etwas schwer, sich aus der West zu verabschieden, die man ja so lange und so schmerzlich vermisst hatte. Aber der Bierdurscht siegte wie immer. Also weiter ins Blue Adria, wo uns aber bald der Hunger einholte. Ausschließlich flüssig sollte man sich dann doch nicht ernähren. Darum noch kurz auf eine Pizza zum Grünspitz, bevor es weiter zur kleinen Kneipe ging, um noch mehr Löwen zu knutschen. Dort merkten wir allerdings recht bald, dass wir allesamt sehr angeschlagen waren. So führte uns der Weg nicht – wie ursprünglich geplant – zum Geburtstagsreinfeiern in den Hut, sondern nachhause.

Gut, dass unterwegs keine Flüsse, Seen oder Meere waren, in die ich hätte hineinfallen können. Denn mit meinen Betonfüßen wäre ich nicht mehr aufgetaucht!

Jetzt aber geht die geballte Vorfreude in die nächste Runde: Aachen ruft!

Text und Bilder: Sandra Cremer

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