Dynamo Dresden vs. TSV 1860 München (2:1)
Wegen der Bahn und anderer Krankheiten reisten wir Hauptstadtlöwen gestern stark ausgedünnt und noch dazu aufgeteilt nach Dresden. Während die einen aufs Auto umgestiegen waren, gingen die anderen das Wagnis Zug ein. Überraschenderweise kamen wir fast gleichzeitig an. Die PKW-Truppe inklusive der Schreibenden warf kurz ihr Zeug im Hotel ab und startete Richtung Rudolf-Harbig-Stadion – mit großem Bierdurscht! So groß, dass man nicht auf die Zügler warten konnte und sich erst vor Ort wieder traf.
Bierdurscht und Dresden vertragen sich schlecht. Nicht nur war es schwierig, auf dem Weg zum Stadion ein Bier zu erstehen. Im Gästeblock angekommen wurde zu unserem maßlosen Entsetzen Leichtbier ausgeschenkt – und bei den Dynamesen Vollbier! Schonmal ein harter Start für die knapp 2.000 angereisten Löwen …
Aber wir ließen uns nicht beirren und machten fett Stimmung. Auch ohne die Ultras, die erst relativ spät eintrafen. Selbst das feindliche Tor bereits in der 8. Minute (Kutschke) dämpfte unsere Lautstärke nur ganz kurz, bevor wir wieder mit noch mehr Inbrunst weitersangen. In der 40. Minute ein kurzer Herzstillstand, als der Ball wieder in unserem Tor lag. Abseits. Puuuuuuh! Unser begnadeter Nankishi erlöste uns dann mit dem Ausgleichstreffer kurz vor der Halbzeitpause (41.).
Bester Laune ging man also zum Blasenleeren und Blasenfüllen. Hier und da ein wenig ratschen. Ein wenig zu viel, denn die 2. Halbzeit hatte schon begonnen, als die Hauptstadtlöwen wieder ihren Platz einnahmen. Unsere Mannschaft kämpfte hart und unverdrossen (soweit ich das zwischen den Fahnen erkennen konnte). Trotzdem fiel in der 77. Minute (Cueto) das verdammte Tor zum 1:2. Da konnte ich schon nachvollziehen, dass mir mein Hintermann einen fetten Schwall in den Nacken kotzen wollte. Zum Glück wurde ich gerade noch rechtzeitig gewarnt und konnte den rettenden Sprung zur Seite machen.
Das Spiel war aber leider nicht mehr zu retten. Es blieb bei dem wie ich finde unverdienten Ergebnis. Dem lautstarken Support und späteren Gesprächen nach zu urteilen, hat keiner der Fans unseren Löwen die Niederlage übel genommen. Die Dynamesen hingegen waren noch nicht einmal gute Sieger und fackelten unsere Schals ab (ganz schlechter Stil!). Aber eins muss ich ihnen lassen: echt ein geiles Stadion!
Nach dem Spiel zerstreuten sich wieder alle auf der Suche nach Getränken. Wir mussten leider auch etwas essen, weswegen wir statt im Irish Pub in einem mäßigen Chinesen mit deprimierender Musik landeten. Die Hoffnung, dass wir auf dem Weg zum Hotel noch eine nette Boazn finden, zerschlug sich leider. So holten wir uns am Bahnhof noch ein paar Absacker und verzogen uns aufs Zimmer. Der andere Teil der Hauptstadtlöwen hatte bereits die Rückreise nach Berlin angetreten.
Wir kamen dann auch wohlbehalten am nächsten Tag zuhause an. Naja, ich nicht ganz: Auf den letzten paar Metern hat mir noch ein Vogel auf den Kopf geschissen. Was ja bekanntlich Glück bringt! Darum steht fest: Nächste Woche machen wir Münster auf den Kopf – und ich werde euch davon berichten!
Dynamo Dresden vs. TSV 1860 München am 08.03.2024 – Text und Bilder: Sandra Cremer