SSV Ulm vs. TSV 1860 München (0:1)
Manche Spiele bleiben einem nicht in Erinnerung wegen dem Feuerwerk, dass auf dem Rasen abgebrannt wurde oder auch nicht, sondern wegen der Umstände, unter denen das Spiel stattfand. Gestern war wieder mal so ein Fall.
Um allen möglichen Behinderungen durch die Bahn zu entgehen, reiste ich schon am Freitag nach Ulm an. Nach einem Streifzug durch die Stadt des Münster geht es aber recht bald zur Unterkunft, um Samstag fit zu sein.
Schon mit einem der ersten Züge kommt Hauptstadtlöwin Sandra mit den Oberlandlöwen um Eva und Peter an. Die Abenteuerlustigen und Höhenkollerfreien unter uns machen sich noch an den Aufstieg auf den Münsterturm, seit kurzem nur noch der zweithöchste Kirchturm der Welt. Die schweißtreibende Aktion erlaubt dann grandiosen Ausblick über die gesamte Stadt, natürlich auch in Richtung der heutigen Spielstätte.
Das Stadion scheint dann fest in weiß-blauer Hand zu liegen, schwarz-weiß ist geballt nur in der entfernten Kurve zu erkennen. Nach dem üblichen Ratsch mit bekannten Löwenfans geht’s dann auch los, und zwar rasant. Kaum ist das Spiel angepfiffen, spielt Kevin Volland auch schon einen Traumpaß auf Sigurd Haugen, und der hat keine Schwierigkeiten, diese Vorlage auch einzunetzen. Jubel gibt es aber nicht viel, noch schweigt die Kurve wie auch zuletzt bereits aus Protest gegen die drohenden rechtlichen Verschärfungen im Umgang mit uns Fans.
Irgendwann geht es aber doch los, recht lautstark meldet sich die Kurve zurück. In der ersten Halbzeit kommen die Löwen noch ein paar Mal in Tornähe, viel tut sich aber nicht mehr.
In der zweiten Halbzeit ist es dann wieder still, denn nach einem medizinischen Notfall auf der Gegentribüne schweigen beide Fanlager erneut. Schon fast etwas unheimlich und traurig, ein Spiel so zu sehen.
Unsere Löwen passen sich der Stimmung an, viel ging nicht mehr, man beschränkte sich auf das Verteidigen des 1:0. Da die Ulmer nicht die spielerischen Mittel besaßen, das Ruder doch noch herumzureissen, blieb es bei dem Auswärtssieg, der hoffentlich das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken kann.
Für mich geht’s weiter zum nächsten Fußballabenteuer, die Verabschiedung von den Mitfahrern erfolgt daher kurz, aber herzlich.
Text: Christian Eulitz, Bilder: Christian Eulitz und Sandra Cremer
















