Kommt der TSV zum TSV

TSV 1860 München vs. TSV Alemannia Aachen 1900, 1:1, 23.11.2024, Text: Aron Dornauer, Bilder: Sandra Cremer & Christian Eulitz

Auf dieses Spiel habe ich mich schon seit Saisonstart gefreut: Sechzig gg. den Aachener TSV Alemannia 1900 e. V. Bereits am Freitag ging es mit dem Zug Richtung Westen. Natürlich hatte die DB wieder mal ein Service-Schmankerl bereit und wg. eines Schienenunfalls fuhr der ICE nicht bis Aachen. Naja, man ist’s ja gewohnt. Anscheinend schafften es einige Löwenfans aus dem Süden deshalb aber nicht nach Aachen. Schade, denn so kamen ‚nur“ 3500 Löwen auf das Spiel.

In Aachen angekommen, haben wir im Hotel eincheckt und sind nach einem kurzen Spaziergang direkt in die erstbeste Kneipe. Natürlich hatten wir den richtigen Riecher und sind in einer Kneipe der Alemannen-Szene gelandet. Dort wurden wir herzlich empfangen – also im positiven Sinne. Sofort kam man mit den Alemannen ins Gespräch und es wurden einige Durstlöscher gekippt. Sehr interessant war auch deren Sichtweise auf die Szene-internen Auseinandersetzungen in Aachen. Die Alemannen waren extrem von unserm TSV begeistert und man sah sogar Alemannia-1860 Fanschals.

Angekündigt wurde dann noch, dass es während des Spiels eine Überraschung für uns geben soll. In dem Sinne herzliche Grüße an Marko&Claudia, Wettermann Paul, Guido und dessen Sohnemann Moritz. Anyway, danach bin noch mit einigen Löwen in die nächste Kneipe weiter.

Am nächsten Tag ging’s daher recht verkatert Richtung Stadion. Auch hier war auf dem gesamten Weg zum Tivoli eine extrem freundliche Stimmung uns gegenüber und so ging es ohne Fantrennung mit der Tram zum Tivoli inklusive einiger TSV … TSV Wechselgesänge. Wieso dieses Spiel als Risikospiel bewertet wurde, ist mir absolut unklar. Und selbst unser Freund und Helfer war mal gut drauf und so waren bereits vor dem Stadion passend zur vorweihnachtlichen Stimmung die ersten Pyros zu sehen, ohne dass die Staatsmacht einschritt.

Im Stadion drin, traf man dann die ersten bekannten Gesichter, darunter unser El Jefe Christian und mir wurde unaufgefordert der erste volle Bierbecher in die Hand gedrückt. Vorbildlich, vorbildlich. Der einzige Kritikpunkt war aber tatsächlich der Bierverkauf, boah war der lahmarschig.

Wie auch immer. Rein in den Block und dort gab es dann erst einmal eine schöne weiß-blaue Choreo mit festlicher Beleuchtung zu sehen. Die Stimmung war super, was uns der Löwenrudel auf dem Spielfeld zeigt, war aber eher… hm … äußerst mau. Und das ist fast schon euphemistisch ausgedrückt. Egal, den Katastrophenkick hat eh jeder live im Stadion oder im TV gesehen. Bereits in der 11 Minute stand es 1:0 für die Gastgeber durch Elfmeter und, egal ob der Elfmeter berechtigt war oder nicht, wir konnten froh sein, dass wir von der forschen Alemannia nicht wie in Cottbus abgefertigt wurden.

Etwa in Minute 30 bekam ich dann die am Vorabend versprochene Überraschung zu sehen. Die Alemannen-Szene zeigte mehrere Spruchbänder, auf denen sie ihre Sicht auf die vereinspolitischen Querelen bei Sechzig und die Stadiondebatte kommentierte, was von der Löwenkurve mit den entsprechenden Gesängen abgefeiert wurde. In der 2. Halbzeit wurde es spielerisch dann etwas besser. Man bekam sogar ein fast ausgeglichenes Spiel zu sehen, wobei die besseren Chancen weiterhin bei den Alemannen lagen und ohne M. Hiller wären wir höher zurückgelegen. So oder so, es wurde weiter eifrig angefeuert und als Hobsch dann kurz vor Schluss und fast aus dem Nichts zum 1:1 traf, explodierte die Stimmung geradezu. Menschenknäuel und Rambazamba in der Kurve. Urschreitherapie in Vollendung.

Nach dem Schlusspfiff ging die Party dann in Aachen mit Peter und Eva weiter und am Sonntag fuhren wir nach einem Abstecher in Düsseldorf erschöpft nach Berlin zurück – natürlich hatte auch hier die DB wieder ein paar Schmankerl bereit, aber Schwamm drüber …

Bis bald mal wieder

Euer Aron

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