TSV 1860 München vs. Viktoria Köln (2:2), Mittwoch, 1.10.25
Kann man schlechter in ein Spiel starten als gestern? Da kommst du mit einer Mischung aus Zuversicht und Befürchtungen ob der letzten drei Spiele ins Stadion, und nach acht Minuten liegt dein Team 2:0 zurück nach einem aus völlig unerfindlichen Gründen gegebenen Strafstoß und einem weiteren Gegentor nach erneut übler Abwehrarbeit. Kurze Zeit später muss auch noch dein bester Mann nach rotwürdigem Tritt aufs Knie verletzt ausscheiden, es gibt aber nur Gelb. Wie kann der Abend anders enden als in einem neuerlichen Debakel?
Aber so läuft es im Fußball zum Glück doch nicht, die Verletzung von Kevin Volland war so eine Art Initialzündung für die Löwen, ab da und schon vor der dann doch redlich verdienten Gelb-Roten Karte für den doppelten Übeltäter Lars Dietz nach einem weiteren taktischen Foul entwickelt sich ein Spiel auf ein Tor. Gut erkennbar ist der Wille, sich heute nicht abschlachten zu lassen, sondern heute alles reinzuwerfen, um das Spiel noch zu drehen. Gegen zehn Kölner kann dann auch kurz vor Halbzeit noch der Anschlusstreffer erzielt werden, und so gibt es zur Pause keine Pfiffe, sondern aufmunternde Anfeuerung von den Rängen. Zur Halbzeit kommt Patrick Hobsch aufs Feld, das Spiel auf ein Tor setzt sich ungebrochen fort, und schon in der 52. Minute findet eine Flanke den Kopf unseres Strafraumstürmers, der unbedrängt natürlich zum Ausgleich trifft.
Was für ein Jubel! Hier geht doch heute noch mehr? Und wirklich: kurz danach zappelt der Ball wieder im Kölner Tor, versenkt durch Flo Niederlechner. Leider aber lange Gesichter im Stadionrund: kein Treffer, da vorher Offensivfoul bzw. Hand. Große Enttäuschung! Die Unterstützung von den Rängen lässt aber nicht nach, die kämpferisch aufgelegte Löwen-Mannschaft reißt heute das Stadion mit. Trotz dauerndem Anrennen und einigen Chancen will aber kein Treffer mehr fallen, und so bleibt es beim Unentschieden.
Fazit: die Moral ist wieder da, und ich fahre deutlich optimistischer nach Wiesbaden. Darauf noch ein Giasinger am heute nach dem Spiel recht leeren Grünspitz, dafür waren da noch einmal alle anwesenden Hauptstadtlöwen versammelt.
Text und Bilder: Christian Eulitz












