Bericht zur Auswärtsfahrt nach Halle

Hallescher FC vs. TSV 1860 0:0 
 
Freitag 24.2. und Sechzig bittet zum Tänzchen zu den Chemikern nach Halle. Da Halle nur ne Stunde von Berlin entfernt ist, war klar, dass die Hauptstadtlöwen in relativ starker Besetzung anreisen würden. Dumm nur, dass ich mit meiner Herzensdame von Holzkirchen/Oberbayern aus anreiste. Anyway, die BOB war ausnahmsweise mal pünktlich und der ICE flutschte durch. In Halle angekommen, schnell im Hotel eingecheckt, Fastfood gespachtelt, die ersten Biere geöffnet und den Rest der Berliner Bagage vom Bahnhof abgeholt. Einige kamen noch mit PKW nach.
 
An der Trambahnhaltestelle zum Stadion dann den ersten etwas stressigeren Feindkontakt mit nem Hallenser genossen, das wiederholte sich bis zum Stadion dann 2-mal. Immerhin war dadurch die unnötig lange Anfahrt zum Stadion etwas kurzlebiger. Da der Watschenbaum anscheinend etwas tiefer lag, gingen wir hintenrum zum Stadion. Dort den zweiten Berliner Löwenfanclub, die Bundestagslöwen, getroffen. Im Stadion drin erstmal ein Bierchen genossen, Geschnatter hier Getratsche dort (Grüße an Gabi, Elli, Caro und den Rest der Reisegruppe), und dann rein in den Block.
Der Stehbereich vom Auswärtsblock war mit 1.000 Löwinnen und Löwen, darunter auch Präsident R. Reisinger, gut gefüllt und die Stimmung war durchwegs gut, laut und kraftvoll, und das trotz der sportlichen Talfahrt der letzten Monate und des sportpolitischen Kasperltheaters der letzten Wochen. Einer der Protagonisten bekam zum Dank dafür auch eine eigene Fahne spendiert. Von sowas kommt dann wohl sowas.
 
 
Und was war mit dem Spiel? Ja mei, was soll man da sagen: technisch auf mäßigstem Niveau, geprägt vom intensivem teils hartem Kampf auf beiden Seiten, Torchancen waren eher Mangelware. Gerade zu Beginn drückte und presste Halle stark, ohne sich wirklich zwingende Chancen herauszuarbeiten. Halbchancen entstanden v.a. aus Fehlern immer wieder auch von Verlaat, der oft viel zu langsam agierte und sich dann nur noch durch Fouls zu helfen wusste, wofür er in der 21. Minute auch zurecht gelb kassierte und es kurz darauf zu eine Art Großchance für Halle kam, als nach einer Flanke von der rechten Seite ein Hallenser am zweiten Pfosten völlig frei zum Kopfball kam, aber keinen rechten Druck dahinter brachte. Danach ließ der Druck der Chemiker nach und Sechzig bekam allmählich etwas mehr Spielkontrolle. Ab Minute 30 findet das Spiel dann auch vermehrt in der Hälfte von Team Rot ab und in Minute 33 scheitert Bär völlig freistehend am hervorragend reagierenden Torhüter Gebhardt.
Die zweite Hälfte begann Halle wieder druckvoller. Chancen blieben aber weiterhin Mangelware. In der 60. Minute wird dann nach Absingen des obligatorischen Dauerhits „Mit Leib und Seele“ Silvester in der Kurve gefeiert, Rauchtöpfe und Feuerwerkskörper und anderer Schnickschnack führen zum zwischenzeitlichen Spielabbruch. Nach Wiederanpfiff findet Sechzig vor allem Offensiv weiterhin nicht statt. Unnötige Fehlpässe zerstören regelmäßig den Spielaufbau. Die Stimmung in der Kurve ist trotzdem weiterhin pfundig. Quasi umgekehrt proportional zum Einfallsreichtum und zur technischen Raffinesse von Team Blau. In der 71. Minute dann nach Flanke von Vrenezi doch noch eine Großchance für Tallig, die dieser völlig freistehend auf den Torhüter semmelt. Zefix, dabei sind dreckige Siege doch die schönsten. Der Rest vom Spiel dann halt wieder: Foul hier Foul dort und danach ein Fehlpass. Es lohnt sich eigentlich keiner Beschreibung, wenn nicht in der 92. Minute mein Herz fast stehen geblieben wäre, als der Ball in unserem Tor zappelte, war aber wohl klares Abseits. Boah ey, ich war kurz vorm Herzkasperl.
Dann war das Spiel auch aus. Auf dem Rückmarsch zum Hauptbahnhof Halle dann einen ewigen Umweg gelatscht, dafür aber weitere Berliner Löwen kennengelernt. Ist schon lustig, wieviel aktive Löwen in Berlin leben. In Halle dann noch richtig gut ausgegangen: „The Connoisseur“ (Kleine Ulrichstraße 29) eines der besseren Pubs, die ich in Deutschland kennenlernen durfte. Faire Preise, gute Whiskeykarte und die haben da sogar Real Ale, wusste gar nicht dass es das in Deutschland überhaupt gibt. Respekt und sehr zu empfehlen!
 
Fazit: Die Stimmung im Block war pfundig und extrem kurzweilig. Das Spiel war armselig. Wenigstens hat Sechzig es geschafft den Kampf anzunehmen und dabei peu à peu den Gegner auf das eigene Niveau herunterzuziehen. Und hey Halle, ihr steigt ab. Denn wer gegen uns aktuell nicht gewinnt, hat im bezahlten Fußball nichts verloren und zwar gar nichts.
 
Tschau derweil, Aron

Text & Bilder Aron Dornauer

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