Einem geschenkten Gaul …

Bei absolutem Bombenwetter ging es gestern zum Grünwalder – diesmal gegen Bayreuth. Die lange Unterhose durfte zum ersten Mal in diesem Jahr daheim bleiben! Um viertel vor zwölf am Grünspitz angekommen, gab‘s passenderweise nicht nur Bier (und Aperol Spritz für Pascale), sondern auch Blasmusik und einen Tisch in der Sonne. Biergartenfeeling pur!

Die zwei Halben hätte ich ja gerne dort gelassen. Aber vom Betreten der Dixie-Klos wurde mir dringend abgeraten. Dann also zamzwicken bis zum Stadion. Meine Uralt-Freundin Catrin und ich wollten eh schon zeitig da sein, um einen schönen Platz oben in der Stehhalle zu ergattern.

Leider war das Spiel selbst ziemlich unspektakulär. Das Eigentor vom Bayreuther Eder in der 8. Minute nahm man jubelnd mit. Aber es wollte irgendwie kein rechter Schwung reinkommen. Spielerisch gesehen waren die Gegner mit uns auf Augenhöhe, der untere Tabellenplatz eigentlich nicht verdient. Dass es auf einen Heimsieg rausgelaufen ist, ist eher dem Glück zu verdanken als der Leistung unserer Mannschaft. Schön aber, dass unser scheidender Kapitän Lex in der 82. Minute das Tor zum 2:0 schießen durfte.

Wer mehr dazu lesen möchte, der möge sich an die offiziellen Quellen halten …

Nichtsdestotrotz war die Stimmung im Stadion grandios. Auch die Bayreuther waren zahlreich und deutlich vernehmbar vertreten. Am allerlautesten aber war eine Gruppe von Italienern, die bei unseren Fangesängen mitgrölten. Zwar mit ganz anderen Texten (teils italienisch, teils versuchtes Deutch), aber dafür mit tiefster Inbrunst.

Im Anschluss ging es dann zum Balkanwald, wo ich Stimmen zum Spiel gesammelt habe. „Do derf i ja nix dazu sogn. Des wor für mi Sommerfußball.“ „Grandios, überragend, so gut waren sie noch nie, stark wie noch nie!“ „Super Spui, des hätt ma heher gwinna kenna.“ „Supa hama die hergspuit, sauba!“ „In Wiesbaden waren wir besser.“ „Überragend, die ham ma richtig hergspielt, ja leck mich am Arsch.“ „Geile Mannschaft“ „Wenn man ned so vui Glück ghabt hättn, hätt ma höher gwinna kenna“ „Weltklasse, ganz kurz vorm Aufstieg!“

Die Kommentare konnten einen fast über das lacke Spaten hinwegtrösten. Schnell noch eine Portion Pommes vertilgt, damit’s mir heut besser geht (Haha!). Dann rüber in „Die kleine Kneipe“. Ein echtes Highlight, schon allein der Wirt. Muss man gewesen sein. Da immer noch Bombenwetter auch hier draußen gesessen. Dann wird die Erinnerung aber auch schon löchrig. Noch mehr Bier, ein Nussschnaps. Irgendeiner hat Luftlinie 1 Meter ums Eck gekotzt und sich dann wieder an unseren Tisch gesetzt (saß der vorher auch schon da?). Die süße Brigitte von Halle wiedergetroffen und ganz fest den Bomber umarmt. Zweimal haben mir heilige Samariter Wasser bestellt, aber es half nix mehr. Ich musste den Heimweg antreten. Wie ich es sogar noch mit dem Fahrrad vom Bahnhof nachhause geschafft habe …? Keine Ahnung.

1860:Bayreuth, Text & Bilder: Sandra Cremer

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