Servus aus Deggendorf

Über Wochen wurde geplant, nun galt es die leckeren Früchte zu ernten. Mein langjähriger Freund Hannes (Hauptstadtlöwe der ersten Stunde) hatte sich zum Besuch in der großen Kreisstadt DEG angekündigt, besser bekannt als das Tor zum Bayerischen Wald. Wald, Holz, Fuchs, etc. werden allerdings nicht die Hauptprotagonisten in diesem Bericht sein.

Donnerstag 29.09. kam der junge Mann 1,5h zu früh in Plattling an, was diesem trip von Vornherein schon ordentlich positive vibes verleihte. Nachdem Freitag noch gehustlet wurde, ging es am Abend nach Straubing zum Match zwischen dem VFB und Langquaid. Der Geruch nach Grillfleisch war letztlich das höchste der Gefühle, jedoch ahnten wir nicht, dass es am folgenden Tag nicht besser werden würde. In Sachen Catering können sich die Löwen hier sicherlich etwas abschauen.

Nun springen wir zum Samstag, matchday. 8:45 Uhr Abfahrt in DEG in Richtung Plattling. Umstieg verläuft reibungslos, obwohl der Zug wirklich gsteckt voi war. Wir folgten dem Verlauf der Isar in entgegengsetzter Richtung und erreichten München um ca. 10:30 Uhr.

Dort sahen wir natürlich eines: lauter Voideppn
Es ist das Wiesenspiel, somit wussten wir, was uns blühen würde, jedoch war es doch schlimmer als gedacht. Naja seis drum.
Mit der U1 in Richtung Mangfallplatz ging es Richtung Stadion. Nachdem da Hannes so clever war und am Hbf bereits sein Geschäft erledigt hatte, wurde es bei mir nun heikel. Wer das WC am Candidplatz kennt, der muss mit dem normalen Geruch x3 rechnen. Ich und ein Artgenosse fielen beinahe in Ohnmacht. Mit selbigem Kollegen und seiner Gang wanderten wir folglich zum Löwentreff. Diese Legendentruppe aus dem Raum Osterhofen veränderte unser Leben, indem de Hoiben ned nach Anzahl gerechnet werden, sondern nach Reihen. Man stelle sich den handelsüblichen Bierkasten vor: 4 Reihen in der Breite, 5 Reihen in der Länge. Saufst quasi 10 Hoiben, dann hosd 2 lange Reihen. Nie wieder werden wir anders rechnen.

Nachdem uns diese Legenden verlassen hatten, gingen wir Richtung Stadion. Ostkurven-Tickets waren es lustigerweise, deshalb konnten wir mit wenig Wartezeit am Einlass rechnen. Daher war noch Zeit für eine Einkehr an einer lokalen Boazn gegenüber, wo wir auf die Löwenfraktion aus Leeds trafen, angeführt von Sir Graham Flaherty. Franken hassen wir, daher hamma koa Seitler gsuffa, sondern a HOIBE (unfassbar, dass dafür in Bayern andere Begriffe gibt).

Dann wars soweit: Einlass ins Stadion. Von der Ostkurve aus ein ungewohntes, aber doch auch schönes Bild auf die voll gefüllte Westkurve. Warum Ostkurve? Der Gegner aus Verl kam mit mickriger Fraktion hier nach München. Dies soll allerdings nicht despektierlich klingen, viel mehr hatten wir extremen Respekt vor dieser Truppe, die auch teilweise in Tracht angereist. Die Anfahrt war allerdings umsonst, da das Team aus Verl (bis auf ein Abseitstor) nahezu gar nichts generieren konnte. Die Löwen waren schon tonangebend, somit fiel der einzige Treffer des Tages doch verdientermaßen für den TSV in Weiß und Blau.

Es ist wohl der Bericht, der den geringsten Einblick in ein Löwenmatch gibt seit Datenerfassung. Diejenigen, die das Spiel in der Hasenheide verfolgt haben, werden uns verstehen. Wir waren ohnehin das halbe Spiel damit beschäftigt 10 Italiener hinter uns zu bespaßen. Die Kollegen aus Bologna haben sich wirklich das schlechteste Spiel aller Zeiten ausgesucht.

Nachdem der 15-jährige Schiri abgepfiffen hatte, ging es sofort in Richtung Hbf. Der herkömmliche Isarexpress in Richtung Passau wurde gerade nicht erreicht, daher einigten wir uns auf eine alternative Verbindung mit Umstieg in Landshut. Da mein Freund Hannes dann doch sehr kommunikativ ist ab gewissem Pegel wurden vor Ort die erstbesten Personen in ein Gespräch verwickelt. Ein ca. 60 jähriges Ehepaar. Die männliche Komponente signalisierte sofort seine Anhängerschaft zu den Münchner Löwen. Mehr noch: Als Spieler war er nicht unerfolgreich auf halbprofessionellen Niveau. So spielte er langjährig in Saal an der Donau unter der Leitung von Löwenlegende Karsten Wettberg. Für uns natürlich wieder wertvolle Anekdoten.

Via Isar Express & Waldbahn ging es daraufhin final ins schöne Deggendorf. Der Asiate unserer Wahl servierte dem Tag entsprechend geniales Essen und so nahm dieser Premium-Tag sein Ende.

Grüße, Servus und Buonanotte
Dom & Hanno

1860 : Verl, 30.09.2023, Text & Bilder: Dom und Hanno

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