1. FC Vienna vs. TSV 1860 0:0
Nicht nur, dass der erste Zug beim Umstieg in Nürnberg durch einen anderen ersetzt wurde. Der Ersatzzug durfte leider auch nicht fahren. Wegen fehlender Toiletten. Zug Nummer drei, der mit einer Verspätung von 40 Minuten ankam, hatte kaputte Bremsen. Nachdem die Bremsen repariert waren, musste das System reseted werden. Leider auch Erfolg.
Der Plan, die beiden Zugteile zu trennen, so dass unsere Hälfte nach Wien hätte fahren können, wurde leider verworfen. Also wieder alle Mann raus aus dem Zug. Warten auf den nächsten Zug. Das Ganze unterbrochen durch mehrere Gleiswechsel, die nur teilweise angesagt wurden.
Zu Nummer vier war natürlich bummsvoll. Durchsage: Zug kann nicht losfahren, weil überfüllt. Die Stimmung war entsprechend gereizt. Nachdem genug Leute im falschen Zugteil sich davon überzeugen ließen, in den hinteren Teil zu steigen, ging es dann doch noch los. Wenn auch quälend langsam.
Hatten wir anfangs noch die Hoffnung, rechtzeitig anzukommen, weil wir ja reichlich Puffer eingeplant hatten, so war diese nun gänzlich dahin. Die erste Halbzeit war schon einmal gestrichen. Dass wir überhaupt noch zum Spiel kamen, haben wir meiner bezaubernden Nichte zu verdanken, die uns in Wien Meidling getroffen hat. Sie brachte uns den Wohnungsschlüssel und nahm unsere Rücksäcke mit. Dann also hektisch weiter Richtung Hohe-Warte. Tatsächlich hätten wir sogar noch die letzten 5 Minuten der ersten Halbzeit anschauen können. Aber wir brauchten erst einmal ganz furchtbar dringend Bier. Mit einem 6er-Tragerl machten wir uns dann auf den Weg zur Tribüne.
Was für ein unglaublich schönes Natur-Stadion! Und endlich sahen wir auch Eva und Peter, wie sie den Weg runterkamen. Die Wiedersehensfreude war riesig. Schließlich war das letzte Saisonspiel schon schrecklich lange her. Und es mussten noch viele weitere alte Löwenfreunde begrüßt werden!
Kurz: Vom Spiel haben wir eigentlich so gut wie gar nichts gesehen. Ich habe mich damit zufriedengegeben, kurz die Neuzugänge zu identifizieren und dann war der Elan aber auch schon aufgebraucht. Aber uns wurde später mehrfach bestätigt, dass wir auch 0:0 verpasst haben.
Das war uns aber herzlich wurscht. Feiern kann man ja immer. Geschafft haben wir es allerdings nur wenige Meter weiter. Ziel war das Stüberl auf dem Gelände. Aron machte noch einen Zwischenstopp auf dem „Fanfest“, das aber für mich nicht als solches erkennbar war. Eva, Peter und ich zogen direkt zum Stüberl weiter.
Dort schlug Aron dann auch irgendwann auf. Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet und ihm zur Sicherheit schon die Adresse meines Cousins geschickt. Was für ein Luxus, Verwandtschaft in Wien zu haben! Und irgendwann brachte uns dann auch ein Taxi an unseren Bestimmungsort.
Zurück geht es erst jetzt gerade, also zwei Tage später. Diesmal Gott sei Dank mit einem tschechischen Zug. Und ich bin zuversichtlich, dass die Rückfahrt besser wird als die Hinfahrt. Aber mit solchen Äußerungen sollte man vorsichtig sein, solange man noch im Zug sitzt.
Ach ja: Wir waren übrigens trotzdem froh, dass wir auf dem Hinweg nicht den Flieger genommen haben. Aber das nächste Mal nehmen wir direkt den Tschechenzug. Auch wenn der unchristlich früh abfährt. Sicher ist sicher!
Oh, Vienna! Wir sehen uns bestimmt bald wieder!
- FC Vienna vs. TSV 1860, 19.07.2024; Text & Bilder: Sandra Cremer