Wie man sich die Butter vom Brot nehmen lässt

Eigentlich hab ich vorgestern schon gewusst, dass das gestern nichts wird und heute hab ich einen ekelhaften Kater deswegen. Wurscht, Spielbericht muß raus. Dann fangen wir mal an:
Los gings wie so oft vom Berliner Südkreuz. Dieses Mal mit einer ziemlich kleinen Rumpftruppe, bestehend aus mir und meiner Frau. Von der Hinfahrt gibt es dann auch wenig zu berichten. Da wir relativ wenig geschlafen haben, sind wir es ruhig angegangen und die ersten Biere gab es erst ab Nürnberg.
 
 
In Ingolsdorf angekommen wurden wir dann gleich von Eva und Peter in Empfang genommen und haben mit denen am Bahnhof noch ein paar Bier gezwickt, sind zum Shuttlebus und ab ging es zum Retortenstadion des FC Audi auf einer Brache, wo früher mal eine Raffinerie stand. Was lobe ich mir da das Grünwalder, was mitten in der Stadt liegt. Die Stimmung vor dem Stadion war aber glänzend und hatte mehr was von einem Heimspiel als von einem Auswärtsspiel. Dort haben wir uns dann noch eine weitere Vase isotonischen Gerstensprudels einverleibt, bisserl geratscht und sind dann rein in die gute Stube. Im Stadion hat sich mein Gefühl dann bestätigt: Heimspielatmosphäre pur. Unser Gästebereich war bumsvoll und auch auf der Haupttribüne und der Gegengerade war die Farbe Blau massiv vertreten. Die Stimmung war von Anfang an top. Es war wie so oft galt: An den Fans, die die Mannschaft von Anfang an lautstark und massiv supportet haben, hat es heute sicherlich nicht gelegen. Mucho Respekt an alle! Egal in welcher Liga, wir lassen uns nicht unterkriegen.
Beim Aufwärmen der Mannschaft, habe ich mir die Auswärtstrikots noch einmal genauer angeschaut. Was ist denn das für eine schiache Farbe? Irgendwas zischen Mint und Türkis. Hey Leute, sowas trägt das Personal im Krankenhaus, aber bitte nicht meine Löwen! Egal, Schwamm drüber. Das Spiel ging los und alles hat vorerst gut ausgesehen. Sechzig kam gut in die Partie und hatte das Spiel im Griff. Es gab mehrere kleine Chancen für Sechzig, allerdings zwischendurch auch einen absolut unnötigen Ballverlust im Mittelfeld, der den Schanzern eine Großchance zum Führungstreffer auf dem Silbertablett servierte, den Mause aber zum Glück nicht nur über Hiller, sondern auch über den Kasten hob.
Etwa 5 Minuten später dann die Führung für Sechzig nach einer sehenswerten Freistoßvariante durch Guttau. Yeah, so muss das sein! Danach standen die Löwen dann in der Defensive stark und so ging es ohne große Gefahr mit einem 1:0 in die Pause.
 
 
 
In der 2. Halbzeit bekam man dann leider deutlich offensivere Gastgeber zu sehen. Allerdings hätte es nach einem offensichtlichen Handspiel der Schanzer Elfmeter für Sechzig geben müssen. Naja, hätte, hätte, Fahrradkette und so kam es dann, wie es kommen musste. Der zur Halbzeit eingewechselte Tim Rieder spielt einen katastrophalen Rückpass, der beim Ingolsdorfer Mause landet, den dieser zum 1:1 einschenkt. Im Anschluss wirkt Sechzig dann geschockt und so ca. ab der siebzigsten Minute wurde die Audi-Retortentruppe dann immer spielbestimmender. In der Defensive stimmte bei Sechzig nun gar nichts mehr. Die Mannschaft schreit und bettelt um den Rückstand und nach einem Eckball zappelt der Ball dann auch hinter Hiller. Zum Kotzen. Danach fällt Sechzig nichts mehr ein und die Mannschaft wirkte absolut ideen- und konzeptlos. Eine dermaßen unfaire und zeitschindende Heimmannschaft muss man aber auch erstmal finden. Immer wieder liegt ein Ingolsdorfer auf dem Boden und sucht seine Kontaktlinsen. Immer wieder wird ein zweiter oder gar dritter Ball auf das Spielfeld geworfen. Eine Unding. Und so kommt es, wie es kommen musste. Wir verlassen wieder mal und absolut unnötig ohne Punkte das Stadion. Positiv bleibt aber festzuhalten: Es gab keine Pfiffe und die Mannschaft wurde bis zum Schluss von einer Blauen Wand unterstützt.
 
Die Heimfahrt wurde dann aber, wer hätte es gedacht, noch ganz lustig und süffig im Bordrestaurant mit einem lustigen Cannstätter, der auf der Rückfahrt vom Auswärtsspiel in Mainz im Zug eingeschlafen war, den Umstieg verpasst hatte und es dann nicht mehr heim schaffte, sowie mit einem auftätowierten Rostocker Zugbegleiter geratscht. Sollten die beiden das lesen: Beste Grüße, es war uns eine Ehre.
 
Nächste Woche heißt es dann: Alle nach Halle!
Servus und tschau derweil,
Euer Aron

1860 gg. Ingolsdorf 1:2 – 16.09.2023 – Text & Bilder: Aron Dornauer

4 Comments

  1. Zugbegleiter sagt:

    Gesehen und stabile Grüße zurück. Man sieht sich sicherlich mal wieder im Zug.

  2. matze sagt:

    Beste Grüße zurück vom Canstätter! Und ich bin nicht eingeschlafen (zumindest nicht lange) – die Bahn war schuld 😉

    Es war großartig mit Euch! Viel Spaß für alle in Halle – macht sie platt!

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